Symbolik und Meditation // Künstlerisch gestaltete Klostergärten (Staffel 2: Klostergärten)
Ein Blick in den berühmten St. Galler Klosterplan aus dem 9. Jahrhundert zeigt: Systematik ist Trumpf! Im Garten sollte Ordnung herrschen. Heilpflanzen wurden und werden nach wissenschaftlichen Erkenntnissen angebaut und genutzt. Oder aber heutzutage didaktisch aufbereitet der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kräutergärten mit ihrer klaren, zweckmäßigen Anlage repräsentieren zum einen klösterliche Schlichtheit und Klarheit, zum anderen dienen sie so auch dem vielfältigen, bewussten und ästhetischen Naturerleben.
Klostergärten gehen oft über den gärtnerischen Zweck hinaus und bieten Anregungen auf der geistlichen oder symbolischen Ebene. Denken wir an eine Meditation im zentralen Kreuzgarten. Oder an den repräsentativen Barockgarten, der adligen Vorbildern nacheifert. Der Barockgarten verbindet künstlerische und geistliche Ziele. Man trifft in den symbolisch gestalteten Anlagen immer wieder auf Skulpturen, die Tugenden und Moral verkörpern. Und auch der Paradiesgarten kann eine Rolle spielen. Wo im Garten Eden die beiden Bäume standen – der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und der Baum des Lebens – steht nun das Kreuz. Vielfalt einerseits, Konzentration anderseits, das ist es, was die Symbolik solcher Klostergärten ausmacht.
Folgen zu Klostergärten in der 1. Staffel:
- Folge 11: Keine Angst vor Dynamik! // Im Gespräch mit Pater Johannes Pausch aus dem Europakloster Gut Aich (http://klosterland.podigee.io/feed/mp3)
- Folge 10: Kräuter- und Ernährungswissen aus St. Marienstern. // Im Gespräch mit Antje Meiser (http://klosterland.podigee.io/feed/mp3)
- Folge 7: Die Funktion von (Kloster)Gärten für unser Leben // Im Gespräch mit Bruder Felix Weckenmann und Katharina Heberer (http://klosterland.podigee.io/feed/mp3)
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