Mitten in Berlin lebt einer der bekanntesten Intellektuellen, der zugleich Ordensmann ist: der Dominikanerpater Thomas Eggensperger. Mit einigen anderen Mitbrüdern, die auch alle Wissenschaftler sind, teilt er sich eine gemütliche WG in Prenzlauer Berg, die aber doch mehr ist als nur eine Stadtwohnung, sondern ein Kloster im Kleinen. Und das passt gut zu Dominikanern, die von jeher in Städten gelebt haben, deren Aufgabe unter anderem das Predigen ist und die in ihrer Geschichte kontinuierlich Wissenschaftler und Denker hervorgebracht haben. Pater Thomas ist Sozialethiker mit einem Hang zu Lateinamerika, und so überrascht es nicht, dass der Professor an der PTH Münster, wohin er pendelt, auch einen Magister in Spanisch hat. Wuselig und aufgrund so mancher Ämter viel unterwegs, gibt es doch neben seinem Hauptberuf zwei Themen, denen er sich immer wieder widmet: Arbeit. Freizeit und Muße auf der einen, und auf der anderen Seite alles, was mit Wissen zusammenhängt. Der wendige Denker überrascht dabei immer wieder mit seiner pragmatischen, sachorientierten Haltung und manchmal auch mit sehr persönlichen Bekenntnissen, die zeigen, dass er bei allen akademischen Ehren ein nahbarer Seelsorger geblieben ist.